16.09.2012 – RuheForst Rheinhessen-Nahe Thema im SWR

16. September 2012 – 

Interview zum zweijährigen Bestehen des RuheForstes Rheinhessen-Nahe

Zum zweiten  Jahrestag des RuheForstes Rheinhessen-Nahe in Waldalgesheim sendete SWR 4 in der „aktuellen Mittagsstunde in Mainz“ ein Interview zum Thema.

Interviewt wurde, neben dem Förster Bernhard Naujack, eine Angehörige, die das Grab Ihrer Mutter im RuheForst besuchte. Aus rechtlichen Gründen, können wir an dieser Stelle den Originaltext nicht hörbar machen. Unter Wahrung der Persönlichkeitsrechte der Beteiligten erlauben wir uns aber Ausschnitte zu zitieren:

Reporter: „ Der eigene Tod ist ein heikles Thema, dennoch beschäftigen sich immer mehr Menschen schon zu Lebzeiten intensiv mit der Frage, wie sie bestattet werden wollen. Klassisch, in einem Grab auf dem Friedhof, oder vielleicht auch in einer Urne. Immer mehr Menschen scheint der Gedanke zu Gefallen, später einmal in einem Wald begraben zu liegen. Der einzige RuheForst in unserer Region liegt bei Waldalgesheim und wurde vor genau zwei Jahren eröffnet. Seitdem haben so viele Menschen Interesse an einem Grabplatz dort angemeldet, dass er jetzt erweitert wird. Unsere Reporterin hat sich in dem Bestattungswald einmal umgesehen.“

Reporterin:  „Wenn man den RuheForst betritt, dann fällt zuerst eines auf, die friedliche Stille. Das einzige Geräusch ist leises Blätterrauschen, Sonnenstrahlen fallen in den hundertjährigen Eichen- und Buchenwald. Es ist ein wahres Idyll. Und für Frau T. ein ganz besonderer Platz, hier hat Sie vor kurzem ihre Mutter beerdigt, die sich ausdrücklich eine Bestattung unter einem Baum im RuheForst gewünscht hat“.

Frau T.:Sie hat ganz klar vorgegeben in ihrer Sterbephase, was sie wollte, und wir haben dann den Baum gekauft. Wir haben ihr das auch erklärt und sie sagte, „jetzt wird alles gut“. Ich habe mich also auf ein kleines Bänkchen gesetzt. In dem Moment viel ein Lichtstrahl in eine kleine Lichtung und dort stand eine wunderschöne Eiche mit drei kleinen Buchen im Kreis. Die habe ich dann angefasst und wusste genau: das ist unser Baum.“

(…)

Reporterin: “ Eine große Trauerfeier mit Pfarrer ist dabei genauso möglich, wie ein ganz kleiner Kreis. Die Urnengräber gibt es in unterschiedlichen Preisklassen, nur eines ist wichtig, die Natur soll so wenig wie möglich gestört werden Grabschmuck ist nicht erwünscht und auch ansonsten gilt hier im wahrsten Sinne Staub zu Staub.“

 (…)

Reporterin:Frau T. gefiel dieser Gedanke so gut, dass sie gleich den ganzen Baum gekauft hat unter dem ihre Mutter begraben liegt. Für sie steht fest, so schwer es auch normalerweise fällt, sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, hier im Wald, in diesem RuheForst, wird es einem leicht gemacht.“

Frau T:Sterben und Tod sind immer unheimlich, weil man nie weiß, was kommt auf einen zu. Aber wenn Sie hier sind, dann nimmt das etwas von seiner Grausamkeit. Weil sie wissen, es ist hier so viel Ruhe, so viel Frieden, da kann einem gar nichts passieren“.

Reporterin: „Ein schönes Gefühl also, für diejenigen, die sich zu Lebzeiten schon entscheiden für einen RuheForst, zum Beispiel in Waldalgesheim, und sicherlich auch ein schönes Gefühl für die Angehörigen.“

 

Wir bedanken uns bei Frau T. für die Bereitschaft ein Interview zu einem so persönlichen und emotionalen  Thema zu geben und bei der Reporterin, dem Reporter und dem Sender  für die einfühlsame Berichterstattung.

Weitere Informationen zum RuheForst Rheinhessen-Nahe erhalten Sie hier: www.ruheforst-rheinhessen-nahe.de