Stadtzeitung Hilchenbach (November 2007)
Alternative zum Traditionellen Friedhof: RuheForst Hilchenbach findet zahlreiche Sympathisanten Hilchenbach. (sabs) Jeder muss sich früher oder später einmal mit diesem Thema auseinander setzen: der Tod. So unausweichlich wie er, ist dabei auch die Frage, mit der sich Hinterbliebene dann in ihrer ganzen Trauer oft auch noch beschäftigen müssen: Wie und wo lasse ich meinen Angehörigen am würdevollsten bestatten?
In Hilchenbach gibt es seit etwas mehr als einem Jahr eine interessante Alternative zum traditionellen Friedhof: Einen so genannten Ruheforst. „Dort können sich die Menschen bereits zu Lebzeiten einen Platz in Mitten eines bewaldeten Sektors aussuchen, an dem ihre Urne später einmal begraben werden soll“, erklärt Frank Zulauf, zuständiger Betreuer des Ruheforstes. Wie aber stehen die Bürger der neuen Bestattungsvariante gegenüber? Die zahlreichen Befragten äußerten sich mehrheitlich deutlich positiv über die Möglichkeit der Beisetzung am Herrenberg.
So beispielsweise auch Rosemarie Pott aus Hilchenbach: „Wenn ich schon sterben und begraben werden muss, soll dies auf würdevolle Weise geschehen. Die Vorstellung, langsam in einem Sarg zu zerfallen, ist für mich unangenehm. Und überhaupt: Für Menschen, die keine Angehörigen mehr haben, die sich die oft aufwendige Grabpflege zutrauen, ist der Ruheforst doch eine wahre Bereicherung. Bestattet mitten im Wald – für mich als Naturfreundin eine echte Alternative.“ So ähnlich sieht dies auch Hannelore Weber, die gerade eine ehemalige Studienkollegin in Allenbach besucht.
„Wegen einer schweren Erkrankung musste ich mich viel eher intensiv mit dem Sterben auseinandersetzen, als eigentlich üblich. Gott sei Dank ist der Krebs inzwischen besiegt, aber mein Entschluss ist geblieben: Ein Ruheforst ist die Art begraben zu werden, die ich mir für mich wünsche. Dort geht es meiner Ansicht nach wesentlich weniger hektisch zu, als auf den herkömmlichen städtischen Friedhöfen, da kann man seine Lieben noch wirklich in Ruhe beweinen“, so die ausgebildete Sozialpädagogin und Rentnerin. Martha Schmitt stimmt ihr bei: „So ein Waldfriedhof hat einen im wahrsten Sinne des Wortes unverfälschten Touch. Die Grabstätten sind von der Natur vorgegeben. Das hat etwas Sinnliches.“ (…)