Zahlreiche Andachten auf den RuheForst-Bestattungsanlagen
In den nächsten Wochen werden, wie in diesen Jahresabschnitt üblich, wieder zahlreiche Tage des Gedenkens stattfinden. Im Wochenabstand haben wir beginnend mit Allerheiligen und dem Reformationstag zunächst den Volkstrauertag und dann den Totensonntag, ehe mit dem 1. Advent die Vorweihnachtszeit beginnt. Dabei wird der Totensonntag für die RuheForst-Begräbnisfelder das herausragende Datum sein. Wie in den zurückliegenden Jahren werden die kirchlichen Andachten auf diesen Wald-Friedhöfen sicherlich wieder außerordentlich gut besucht sein.
Der Totensonntag dient traditionell dem Besuchen und dem Abdecken der Gräber. In den Gottesdiensten wird der Verstorbenen des zurückliegenden Jahres der jeweiligen Kirchengemeinde gedacht. So auch auf den RuheForst-Begräbnisanlagen. Denn die Abkehr von traditionellen Bestattungen auf den städtischen Friedhöfen nimmt seit einigen Jahren deutlich zu. Das Interesse von immer mehr Menschen gilt dabei einer vorzugsweise individuellen, von den „üblichen“ abweichenden Bestattungsformen und -ritualen. Immer mehr Menschen äußern den Wunsch nach einer Ruhestätte in freien Natur, und zwar an einem Ort, den sie sich schon zu Lebzeiten selbst aussuchen können.
Trauern unter mächtigen alten Bäumen
Auf den RuheForst-Bestattungsanlagen können die Menschen inmitten mächtiger alter Bäume oder an anderen markanten Naturdenkmälern ihre letzte Ruhestätte finden. Für die Durchführung von Trauerzeremonien, so auch für das stille Gedenken und die Besinnlichkeit gerade am Totensonntag, gibt es auf jeden RuheForst einen Andachtsplatz.
Dass dort, am Totensonntag, der auch Ewigkeitssonntag genannt wird, der Toten gedacht wird, geht auf das Jahr 1816 zurück. Am 24. April 1816 nämlich ordnete König Friedrich Wilhelm III. von Preußen an, den letzten Sonntag im Kirchenjahr als Feiertag zum Gedenken an die Verstorbenen zu begehen. Damit wurde aus den vielen aus diesem Anlass bis dahin unterschiedlich terminierten Feiertagen für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten der Sonntag vor dem ersten Advent zum „allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen“. In vielen Gemeinden wird seit diesem Jahr 1816 zum Klang der Gebetsglocke der Gemeindemitglieder gedacht, die im Verlaufe des zurückliegenden Kirchenjahres verstorben sind. In diesem Jahr 2011 fällt der Totensonntag auf den 19. November.
Die Bestattungskultur verändert sich, nicht so die ewige Natur
Häufig ist der Tod in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu. Die seit einigen Jahren bestehende Möglichkeit, in einem RuheForst die letzte Ruhe zu finden, hat aber dem kulturellen Umgang mit dem Tod neue Wege gezeigt und auch eine neue Dimension geöffnet. Für immer mehr Menschen ist es inzwischen wichtig, zur Natur, zur Schöpfung Gottes, zurückzufinden. Und welcher Ort, welches Umfeld und welches Symbol wären dafür besser geeignet als die Natur, in Gestalt der alten Menschheitssymbole Baum, Pflanze und Wald. Um dort das zu bestatten, was an uns Menschen sterblich ist und damit der Natur zurückzugeben. Gerade deshalb auch ist der Totensonntag ein markantes Datum für die Bestattung auf einem Wald-Friedhof von RuheForst.
Auch die Religionen, auch die Kirchen öffnen sich inzwischen den Überlegungen und dem Gedankengut dieser neuzeitlichen Bestattungskultur in der Natur. Die Beisetzung in einem RuheForst wird daher immer mehr als gleichberechtigte Bestattungsform akzeptiert. Unter den Wipfeln großer und erhabener, mächtiger alten Bäumen, an Wurzelstöcken übersät von Pilzen, Klee, Efeu oder Waldblumen oder an anderen markanten Naturdenkmälern wie Findlingen oder besonderen Steinformationen vertrauen Angehörige ihrer Verstorbenen der die Ewigkeit überdauernden Natur an.
Diese Bäume werden häufig noch zu Lebzeiten ausgewählt, und zwar von Menschen, die sich im Kreislauf des Lebens sehen – vom seinem Anfang bis zum Ende. Diese Bäume oder die anderen Naturdenkmäler werden so zu wichtigen Bezugspunkten für Angehörige und Familien und dies ohne die oftmals bedrückende Friedhofsatmosphäre. Diese Orte dienen fortan der inneren Einkehr und der Besinnlichkeit. Wie es der Pastor einer evangelisch-lutherischen Gemeinde vor wenigen Wochen anlässlich der Taufe zweier Säuglinge auf einem RuheForst hervorhob: „Inmitten der unendlichen Schöpfung unseres Gottes geborgen bleiben und inmitten dieser herrlichen Natur an den Anfang und das Ende unseres Lebens erinnert zu werden!“ Auf RuheForst, so zeigt dieses schöne Beispiel, schließt sich der Lebenskreis – und manchmal beginnt er dort sogar!