Unter allen Wipfeln ist Ruh‘ – Unter diesem Motto steht der RuheForst im Gewann „Langer Schlag“ im Eschenauer Paradies.
Das Rauschen der Blätter im Wind vermischt sich mit dem Gezwitscher der Vögel in den Baumkronen. Hier und da blitzt ein Sonnenstrahl durch den Dom des Waldes und wirft einen Lichtfleck auf den Andachtsplatz des RuheForsts.
Ein schlichtes Holzkreuz dominiert auf dem Andachtsplatz als Zeichen unseres christlichen Glaubens. Ein Sandsteinfindling vor dem Kreuz nimmt die Urne bei der Trauerfeier auf. In einem Halbrund nehmen die Trauergäste auf rustikalen Holzbänken Platz. Ein würdevoller Ort zum Abschied nehmen von einem geliebten Menschen.
Das Bläserensemble der Obersulmer Musikschule unter der Leitung von Werner Werosta umrahmt die Einweihungsfeier mit Stücken wie „Locus iste“ und „Ave Verum“. Der Realisierung dieses Waldfriedhofes seien verschiedene offene, konstruktive und durchaus auch kontroverse Diskussionen im Gemeinderat vorausgegangen, sagt Bürgermeister Tilman Schmidt. „Am Ende dieses Prozesses stand und steht eine klare und deutliche Entscheidung des Obersulmer Gemeinderates, diesen Weg zu gehen“, so der Schultes weiter. Das Heilbronner Landratsamt habe die Genehmigung des RuheForsts mit maximal 19 Hektar Gesamtfläche erteilt, von der jetzt zunächst drei Hektar als Waldfriedhof ausgewiesen werden. Mit dem RuheForst komme die Gemeinde Obersulm dem Wunsch eines stetig wachsenden Anteils der Bevölkerung nach, durch eine Waldbestattung die letzte Ruhe zu finden.
Der Geschäftsführer von „RuheForst“ Jost Arnold umreißt die Konzeption des Waldfriedhofes. Die Beisetzung der Asche erfolgt in biologisch abbaubaren Urnen. Auf Grabschmuck wird verzichtet. „Die Fürsorge für die Toten ist der Gradmesser, wie eine Gesellschaft mit den Lebenden umgeht“, sagt Pfarrer Johannes Veller von der evangelischen Kirchengemeinde Eschenau.
Friedhöfe und auch solche Waldfriedhöfe seien Orte für Begegnungen mit Lebenden und Toten. An solchen Orten könne man den Verstorbenen noch auf eine ganz besondere Weise nahe sein, unterstreicht Pfarrerin Birgit Braun von der evangelischen Kirchengemeinde Weiler. „Es ist gut, dass wir in Obersulm jetzt so einen Ort haben, an dem wir in guter Weise trauern können“.
Der Bürgermeister hofft, dass sich der RuheForst „zu dem entwickelt, was er schon immer war“. Ein Ort der Verbundenheit zur Natur, der Liebe zur Heimat, der Nähe zu Gott, der Freude an der Schöpfung. Und ein Ort, an dem man, wenn man sich bewusst dafür entschieden hat, seine letzte Ruhestätte finden kann.
Weitere Informationen zum neuen RuheForst-Standort finden Sie unter: www.ruheforst-obersulm.de
Quelle: Sulmtaler Woche, Harald Löw