Er schüttelt sich und zieht die Schultern hoch. Den winzigen, grün-rot-gelben Schal wickelt er enger um den kurzen Hals und stapfte weiter. Er friert. Eigentlich ist es viel zu warm für diese Jahreszeit, aber hier draußen kriecht der feuchte Nebel in Fell und Stacheln. Sein Stupsnäschen trieft und er schnieft herzhaft. Die kurzen Stummelbeinchen versinken tief im braunen Laub. „Jetzt bloß keine Erkältung bekommen“, denkt er und geht tapfer weiter. Eigentlich sollte er jetzt schlafen. Er sollte zusammengerollt und zufrieden unter einem Reißighaufen liegen und von warmen, zarten, glänzenden Sonnenstrahlen träumen. Aber irgendetwas hatte ihn aufgeweckt…
So ähnlich könnte eine Weihnachtsgeschichte beginnen, die dieser Tage in unseren Wäldern spielt. Die schützende, wärmende Schneedecke wird wohl noch bis nach Weihnachten auf sich warten lassen. Die Winterschläfer – ich nehme an, sie haben den Igel in unserer Geschichte erkannt – können keine rechte Ruhe finden. In diesem Jahr ergeht es ihnen, wie uns Menschen in der Weihnachtszeit: Entnervt stapfen wir umher und suchen doch eigentlich nur ein bisschen Ruhe. Was wir finden ist häufig das genaue Gegenteil. In diesem Sinne laden wir alle zu einem Spaziergang im Winterwald ein, in RuheForsten gibt es oft leicht begehbare, kurze Rundwege. Mit der richtigen Kleidung findet man dort Stille, frische Luft und die Schönheit alter Wälder.
Wir wünschen allen eine ruhige und friedvolle Weihnachtszeit. Mögen im Neuen Jahr alle Wünsche in Erfüllung gehen.