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      Der Trauermonat November

      Im zauberhaften Herbstwald

      bu-im-herbstIm November wirkt der Wald wie verzaubert. Er tauscht seine dunkelgrüne Sommerrobe gegen ein Kleid in kunterbuntem Farbmix. Zarte Sonnenstrahlen bringen die neue Pracht zum Leuchten und wenn der Herbstwind zart durch die Blätter schwingt beginnen diese leise zu flüstern. Bis Ende November haben die Herbstwinde die bunte Flüsterpost zu Boden gebracht, wo sie sich braun färbt und so schließlich Nährboden für die nächste Pflanzengeneration wird.

      Reges Treiben herrscht derzeit auch auf den Friedhöfen. Städtischen Mitarbeiter, Gärtner und Angehörige säubern die Grabstätten von verblühten Sommerblühern und Herbstlaub und dekorieren mit herbstlichen Blumen und Gestecken. Denn im November stehen die Trauertage an, an denen man traditionell die Friedhöfe besucht.

      Memento mori (Gedenke des Sterbens)

      img_1522Am 1. November feiert die katholische Kirche bereits seit dem 8. Jahrhundert Allerheiligen. Am Tag darauf, Allerseelen, ist der Gedenktag für alle Verstorbenen: Allerseelen geht auf das Jahr 998 zurück, als der damalige Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny allen ihm unterstellten Klöstern das Gedenken an die Verstorbenen am 2. November anordnete. Erst Papst Benedikt XV. führte Allerseelen im Jahr 1915 für die gesamte Kirche ein. Am 13. November ist Volkstrauertag, in Deutschland ein staatlicher Gedenktag zur Erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen, er wird seit 1952 begangen. Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag am 20. November ist in den evangelischen Kirchen ein Gedenktag für die Verstorbenen. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. führte ihn 1816 am Sonntag vor dem 1. Advent ein. Es wird vermutet, dass Wilhelm verschiedene Gründe dafür hatte. Zum einen gab es bis zu diesem Zeitpunkt keinen Totengedenktag im evangelischen Kirchenjahr und zum anderen forderten die Befreiungskriege gegen Napoleon viele Opfer, derer die Menschen gedenken wollten. Außerdem trauerte Wilhelm um seine Frau, Königin Luise, welche 1810 verstarb.

      Ein Ort zum Leben

      Auch der Wald erinnert uns dieser Tage an die Vergänglichkeit. Denn die Blätter, die in diesem Jahr in saftigem Grün lustig im Wind hüpften und ihre Arbeit am Baum verrichteten, die Luft reinigten und Sauerstoff und Traubenzucker produzierten,  wird es so nie wieder geben. Sie gehen in den ewigen Kreislauf aus Werden und Vergehen im Wald ein. Doch der Wald schenkt auch Hoffnung. Denn unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass auf den Winter, der Zeit der Ruhe, eine neue Vegetationsperiode folgen wird. Der Wald wird im kommenden Frühling ein neues frischgrünes Kleid bekommen, das er stolz trägt, bis es wieder Zeit für die kunterbunte Herbstrobe wird.

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