Der Weihnachtsbaum, ein deutscher Brauch eroberte die Welt
Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. So haben bereits die Germanen Tannenzweige zur Wintersonnenwende an ihren Häusern aufgehängt, um böse Geister fern zu halten. Später, im Mittelalter, wurden ganze Bäume zu bestimmten Festlichkeiten geschmückt, ein heute ebenfalls noch bekannter Brauch ist der Maibaum.
Im Jahr 1419 soll in Freiburg der erste Weihnachtsbaum in Deutschland aufgestellt worden sein. Damals wurde er mit Nüssen und Früchten geschmückt. Erst mehr als 300 Jahre später bekam er sein Lichterkleid, damals selbstverständlich noch aus echten Kerzen. Nun dauerte es weitere 70 Jahre bis die Glaskugeln hinzukamen, die ersten stammen wohl aus Glasbläsereien im Erzgebirge. Mit Lametta wurde wohl erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in Nürnberg geschmückt, man wollte glitzernden Eiszapfen nacharmen. Zur selben Zeit brachten Auswanderer den Weihnachtsbaumbrauch nach Amerika. Drei Jahre nach der Erfindung der Glühbirne entwickelte die Edison Companie 1882 die erste, zunächst nahezu unbezahlbare, Lichterkette mit rund 30 bunten Lämpchen.
War der Weihnachtsbaum zunächst ein Luxus für die Reichen, da auch Tannen in Deutschland selten und somit teuer waren, hielt er später Einzug in jedes Wohnzimmer. Die katholische Kirche war in früheren Jahren gegen Weihnachtsbäume, denn der Kirche gehörten große Waldgebiete, die das Volk auf der Suche nach Christbäumen plünderte. Heute stehen Weihnachtsbäume auch in jedem Gotteshaus. Rund 30 Millionen Nadelbäume werden zur Weihnachtszeit jährlich in Deutschland gekauft. So trägt ein Baum die Symbolik der Hoffnung und des Lebens in unsere Häuser.