Am 3. Februar 2017 wurde der RuheForst Schloss Hünnefeld bei Bad Essen in Niedersachsen mit 120 Gästen feierlich in Betrieb genommen. Die natürliche Umgebung des Waldes wird von den Menschen als eine würdevolle Form des Abschieds empfunden. So wurde nun bereits der 12 RuheForst in Niedersachsen und der 64. bundesweit eröffnet.
„Eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden Bestattungsangebot der Gemeinde Bad Essen“, sagt Bürgermeister Timo Natemeyer. „Der RuheForst bietet ein Umfeld voller Ruhe und Harmonie inmitten der Natur, der Trauer einen Ort gibt und dankbare Erinnerung zulässt.“
In Zusammenarbeit mit der Waldeigentümerin Luise Freifrau von dem Bussche-Hünnefeld und ihrer Familie wurde nordwestlich des Schlosses Hünnefeld eine rund 17 ha große Waldfläche als RuheForst ausgewiesen. Nach zweijähriger Vorbereitungszeit konnte Jost Arnold, Geschäftsführer der RuheForst GmbH, nun diesen besonderen Ort eröffnen: „Wir möchten denjenigen, die auf der Suche nach individuellen Bestattungsmöglichkeiten in der freien Natur sind, eine aufrichtige Alternative anbieten“, so Arnold. „Der Tod darf in der Gesellschaft kein Tabu sein“.
Die Wälder, die sich RuheForst nennen dürfen sind schützenswert und einzigartig, das Grundprinzip der RuheForst-Bestattung aber ist immer gleich: Einzelne Personen oder sich nahestehende Menschen können im RuheForst unter einem Baum ihrer Wahl in sogenannten RuheBiotopen beigesetzt werden. Dabei wird die Asche der Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen in den Waldboden eingebracht, zwölf Urnengrabstellen werden kreisförmig um den Baum oder ein anderes markantes Naturelement angelegt. Namen, sowie Geburts- und Sterbedatum, finden sich auf Wunsch auf einem Schild am Stamm des Baumes. Die Gräber sind aber jederzeit auffindbar, benötigen aber keine Pflege, denn sie sind Teil des natürlichen Waldes. Die Grabpflege übernimmt ganz selbstverständlich die Natur im Wandel der Jahreszeiten. Trauerfeiern und individuelle Abschiedsnahmen können an der dafür angelegten Andachtsstätte gestaltet werden.
„Auch im Wald gibt es die Möglichkeit christlicher Bestattung“, betonte Pastorin Elfriede Siemens von der evangelisch-lutherischen St. Nikolai-Kirche, die die feierliche Einweihung des RuheForstes zusammen mit ihrem Kollegen der katholischen St.-Marien-Kirche, Pater Jose Kuzhichalil CMI, mitgestaltete. „Auch im Wald können wir, bei aller Änderung von Details, an dem Kern festhalten, der uns seit 2000 Jahren als Christen auszeichnet“.
Mit dem Betrieb vor Ort ist die Landwirtschaftskammer Niedersachsen betraut. Rudolf Alteheld, Leiter des Geschäftsbereichs Forst, bezeichnete den Wald als einen Ort, mit dem sich die menschliche Seele tief verbunden fühle, wo man das Wunder der Schöpfung besonders intensiv erleben könne. „Ehrfürchtig stehen wir vor den vielfältigen Wirkungen des Waldes, er schenkt uns beste Atemluft und reines Trinkwasser. Das Holz des Waldes ist unser Öko-Rohstoff Nummer Eins. Der Wald ist aber auch Lebensraum und umgibt seine Besucher mit friedlicher Geborgenheit.“, so Altefeld weiter, „Einen Platz zur Trauer und zum Gedenken, der ohne Worte Trost spenden kann.“
Weitere Informationen zu dem RuheForst Schloss Hünnefeld Bad Essen finden Sie hier.