Der RuheForst Schloss Berleburg hat acht neue „Nachbarn“

30. April 2013 – 

Erstmals seit dem 16. Jahrhundert  gibt es hier den Wisent  in freier Natur

Für die gesamte Ruhe Forst-Familie ist dies ein großes Ereignis: Vor großem Publikum und  im Beisein zahlreicher Medien wurden im berleburgisch-wittgensteinischen Forst acht Wisente in die Freiheit entlassen. Erstmals seit dem 18. Jahrhundert leben damit Wisente in Deutschland wieder in der freien Natur. Das mächtige Wildrind, das man auch den europäischen Bison nennt, wurde dieser Tage im Rothaargebirge ausgewildert. Die acht Tiere waren drei Jahre lang in einem umzäunten Gehege nahe Bad Berleburg auf ihre Auswilderung vorbereitet worden. Am 11. April 2013 wurde nun ein erstes Stück des 4 km langen Zaunes um das Gehege geöffnet. „Das ist ein großer Augenblick für den Artenschutz”, hielt Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann den denkwürdigen Augenblick fest. Und im gleichen Atemzug versicherte er: „Die Freilassung der Wisente stellt keine Gefahr für Menschen dar. Wisente sind groß und mächtig, aber auch friedliebend und scheu”.

Auch die RuheForst GmbH verfolgt das Wisent-Projekt mit großer Sympathie. Seit dem 1. Januar 2012 ist RuheForst Sponsor der WisentWelt Wittgenstein e. V. und unterstützt damit den Fortbestand der Wisente, die bis in das frühe Mittelalter hinein die Laub- und Mischwälder Zentral- und Westeuropas besiedelten. Der Verein WisentWelt Wittgenstein hat die Trägerschaft für das Vorhaben zur Wiederansiedlung der Wisente im Rothaargebirge. Künftig soll der „König der Wälder” im Wald zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg leben. Die Familie hatte bereits vor zehn Jahren dass für Westeuropa bisher einmalige Artenschutz-Projekt angestoßen.

„Der RuheForst vermittelt eine ganz besondere Stimmung”

Drei Jahre lang war das Verhalten der aus verschiedenen Teilen Europas ins Siegerland geholten Wisente beobachtet worden, bevor jetzt auch die Behörden einer Freisetzung der Tiere zustimmten. Das Risiko für den Menschen, die den Tieren, die immerhin bis zu 900 Kilogramm schwer werden können, begegnen könnten, erachten Experten angesichts des mehr als 3000 ha großen Waldgebietes als gering. „Wir haben die Tiere darauf trainiert, dass sie sich zurückziehen, wenn etwas Fremdes auftaucht”, erläuterte Wisent-Ranger Jochen Born.

Die RuheForst GmbH und die Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer sind auch Partner beim Anfang Juni 2012 feierlich eröffneten „RuheForst Schloss Berleburg”. Auf den für den Naturfriedhof ausgewiesenen rund 20 ha wird es in den nächsten Jahren bis zu 24.000 Urnengräber geben. Diese Grabstellen können auf die Zeitdauer von bis zu 99 Jahren erworben werden. Anders als bei pantheistischen Bewegungen oder Naturreligionen spricht man bei RuheForst nicht von einer Bestattung unter Bäumen, sondern vielmehr von einer Beisetzung in einem RuheBiotop. Anonyme Bestattungen gibt es bei RuheForst generell nicht. Präferiert wird vielmehr eine Bestattung nach christlichem Ritus. Zumal an jeder Grabstelle eine Plakette mit dem Namen des Verstorbenen sowie seinem Geburtsdatum und dem Sterbedatum angebracht wird.

Dass Besucher auf dem RuheForst Kontakt zu den Wisenten bekommen ist nicht anzunehmen, da das Auswilderungsareal der Tiere weit entfernt vom Naturfriedhof liegt. So bleibt die Ruhe auf der RuheForst-Anlage in der Zukunft erhalten. Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein sah anlässlich der Eröffnung der Bestattungsanlage in der Idee RuheForst ein Zeichen der Zeit: „Für viele Menschen meiner Generation ist dies eine Alternative. Denn viele Menschen ziehen weg aus dieser Region und können daher die Gräber ihrer Angehörigen nicht mehr pflegen.” Die Anlage zeichnet eine ganz besondere Stimmung und Atmosphäre aus.”