Still ist es auf der Philippshöhe, mitten in der Innenstadt über den Dächern Hagens, ein besinnlicher Ort – der Ort für den ersten RuheForst in Hagen und Umgebung.
Ende März wird die offizielle Einweihung dieses Naturfriedhofs stattfinden.. Dann wird auch der Andachtsplatz mit ein paar Bänken und einem großen Holzkreuz fertig sein. Aber bereits vor einer Woche wurde die erste Urne unter einem der 200 Bäume vergraben. „In aller Stille, nur einige Familienmitglieder waren dabei, wir haben die Urne auf deren Wunsch bereits vorher versenkt“, sagt Horst Heicappell.. Die Nachfrage ist schon jetzt groß, etwa 35 Anfragen gibt es bereits. Darunter auch eine Familie aus Radevormwald. Die Frau ist bereits letztes Jahr gestorben, auf ihren ausdrücklichen Wunsch wird sie nun im RuheForst Philippshöhe beigesetzt.
Kaum etwas wird wegen des RuheForstes verändert auf der Philippshöhe. Die Wege werden ausgebessert, mit Holz schnitzeln bestreut, eben ein ganz natürliches Ambiente das erhalten bleibt. Die Urnen, die versenkt werden, sind aus Biomaterial. Nach einem Jahr haben sie sich zersetzt wie Blätter der Bäume, unter denen sie vergraben wurden. Dennoch finden Angehörige die Grabstellen wieder. Die Bäume sind nummeriert, eine Platte mit Namen und den Daten wird an den jeweiligen Baum geschraubt. Auch im Boden bleibt ein Edelstahldeckel mit den Daten erhalten – für alle Fälle.
Es ist eine preisgünstige Möglichkeit der Beerdigung, aber darum geht es nicht. „Es ist diese besondere Beziehung zur Natur, deshalb möchten die Menschen hier ihre letzte Ruhe finden“, glaubt Heicappell. Für den Leiter des Forstamtes steht bereits fest, dass auch er eines Tages hier seine letzte Ruhe finden wird: „Ich möchte einmal unter einer knorrigen Eiche liegen.“