Die gemeine Blutzikade (Cercopis vulnaterea)
Die Blutzikade gehört zu den Schaumzikaden, deren Larven in einem Schaumnest leben, der von Kindern landläufig als „Kuckucksspucke“ bezeichnet wird. Der klebrige Schaum schützt die Larven vor Feinden und vor Austrocknung. Die Larven der Blutzikade leben unterirdisch an Wurzeln in nicht zu trockenen Magerrasen, Weiden, Waldlichtungen und Weg- und Grabenrändern, sogar in Gärten, allerdings kaum auf Mähwiesen. Blutzikaden überwintern als Larven im Boden in 10 bis 15 cm Tiefe. Anfang Mai bis Juli sind dann die rotschwarzen Tiere zu sehen.
Die Blutzikade ist eine gute Springerin, eine Fähigkeit, die sie mit vielen Zikaden, vor allem aber mit den Schaumzikaden gemeinsam hat und die ihr häufig das Leben rettet. Mit ihrer Warnfärbung täuscht sie nur Giftigkeit vor. Bei Gefahr scheidet sie aus den Fußspitzen eine übelriechende, jedoch offenbar ungiftige Flüssigkeit aus, sodass dem Räuber der Appetit vergeht. Wie viele Zikaden singt auch die Blutzikade mit einem besonderen Organ, dem Tymbal, das an beiden Seiten der Basis des Hinterleibrings liegt. Die Männchen schlagen dabei kräftig mit den Flügeln. Manchmal werden die Weibchen mit den Vorderflügeln betrillert. Für menschliche Ohren ist der Gesang zu leise, um ihn wahrzunehmen. Die Eiablage wurde bisher noch nie beobachtet.
Quelle: Julius Kühn Institut Foto: A. Schwarz