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      09.07.2012 – Seit fünf Jahren besteht der RuheForst Elbtalaue – als bundesweite Besonderheit in einem Biosphärenreservat

      Die Liegezeit ist auf diesem Waldfriedhof bis zum Jahr 2106 festgeschrieben

      Seit nunmehr fünf Jahren gibt es den Waldfriedhof RuheForst Elbtalaue. Am 12. Juli 2007 wurde die Bestattungsstätte eingesegnet und damit ihrer Bestimmung übergeben. Als bundesweite Besonderheit liegt die Anlage im Bereich des dortigen Biosphärenreservats und ist Vogelschutzgebiet. Der besondere Reiz des Ortes, nämlich seine reiche, aber außerordentlich empfindliche Flora und Fauna machen ihn zu einem Schutzobjekt. Rein rechtlich ist der Ruheforst ein Friedhof. Die öffentliche Trägerschaft liegt bei der Samtgemeinde Gartow.

      Besitzer dieses vielfältigen, besonderen Waldes ist Graf von Bernstorff. Der Wolfsberg, an dem der RuheForst Elbtalaue liegt, ist die Perle des gräflich von Bernstorff‘schen Waldbesitzes. Im Jahr 1836 war das Gelände noch eine Düne. Damals hatte die Familie von Bernstorff mit der Aufforstung begonnen und dort seitdem naturnahen Waldbau betrieben. Der Erfolg dieser Bemühungen war die gute Voraussetzung für das Prädikat „RuheForst“.

      Ein großer „Schmetterling“ mit Andachtsplatz

      Das etwa 4 ha große Areal wirkt mit seinen beiden Flügeln auf einem Lageplan wie ein Schmetterling. Mitten hindurch führt ein Weg über den Waldfriedhof. Im größeren der beiden Flügel befindet sich gleich zu Beginn des Wegs der Andachtsplatz mit einem grob gezimmerten Holzkreuz, naturbelassenen Bänken sowie einer Baumwurzel, auf der für eine Abschiedszeremonie die beizusetzende Urne ihren Platz finden kann. Dieser Gedenkplatz steht den Angehörigen kostenlos zur Verfügung.

      Die Abschiedszeremonie kann von den Angehörigen individuell hier oder aber auch direkt am RuheBiotop, wie bei RuheForst die einzelne Grabstätte genannt wird, durchgeführt werden. Und sie kann mit Pastor oder Redner, in der Stille oder mit eigenen Worten und Riten gestaltet werden. Im Wald beigesetzt werden ausschließlich biologisch abbaubare Urnen. Bei Ratlosigkeit der Trauernden helfen Anke Krüger oder Susanne Mroß mit Hinweisen darauf, was möglich und heilsam wäre. Die beiden Damen führen Gruppen oder auch Einzelne durch den RuheForst und beantworten dabei gerne alle anfallenden Fragen. Auch helfen sie bei der Auswahl des persönlichen Biotops und den Trauerzeremonien.

      Neben den beiden erwähnten Mitarbeiterinnen besteht das RuheForst-Team aus Fried von Bernstorff und Ralf Abbas als Geschäftsführern sowie Eckhard Mroß, der als Forstwirt für die Wegesicherung und die Grabvorbereitungen zuständig ist. Mit Susanne Mroß gehört zum RuheForst-Team Gartow auch eine eigene, professionelle Trauerbegleiterin.

      Viele Menschen finden den Weg zum RuheForst Elbtalaue

      Die Pflege der Grabstellen übernimmt im RuheForst Elbtalaue die grandiose Natur. Daher ist ein besonderer Grabschmuck weder nötig noch erwünscht, da der Wald seinen natürlichen Charakter bewahren soll. An den Verstorbenen erinnert eine Gedenkplakette am Baum.

      Ein heilsamer Abschied, getröstet durch mitfühlenden, kompetenten Umgang in schwerer Zeit, inmitten einer vielstimmigen Natur, das liegt dem RuheForst-Team Elbtalaue besonders am Herzen.

      Viele Menschen von nah und fern haben in den zurückliegenden fünf Jahren, die es den RuheForst Elbtalaue nun bereits gibt, den Weg nach Gartow gefunden, um sich selbst ein Bild zu machen – entweder, um für sich selbst vorzusorgen oder aber aus Anlass eines Todesfalls.

      Am 5. August wird nun um 10:30 Uhr zum ersten Mal ein Waldgottesdienst im RuheForst Elbtalaue stattfinden. Bei Interesse wird darum gebeten, am großen „Parkplatz am See“ Fahrgemeinschaften zu bilden oder, wer dies kann, den Weg von etwa 2 km zu Fuß oder per Rad zurückzulegen. Informationen erhalten Interessierte wie üblich unter der Telefonnummer 05846 – 979082 oder unter www.ruheforst-elbtalaue.de

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