„Ein Jegliches hat seine Zeit“, lautet die Inschrift des Gedenksteins auf der Bestattungsanlage
Mit dem RuheForst in Strausberg wurde dieser Tage die dritte RuheForst-Bestattungsanlage im Großraum Berlin durch Vertreter der Kirche in eingesegnet. Es bedurfte dabei mehrjähriger Bemühungen, wie der Strausberger Stadtförster Heiko Wessendorf und der Geschäftsführer der RuheForst GmbH Jost Arnold unterstrichen, bis es zur Vertragsunterzeichnung kommen konnte. Mittlerweile sind jedoch alle behördlichen Klippen erfolgreich umschifft. Die städtischen Forstwirte haben auf der Andachtsstätte Bänke gebaut und Wege angelegt. Den Mischwald des Friedhofs bilden 65 bis 120 Jahre alte Rotbuchen, Eichen und Kiefern.
Auch die Strausberger Bürgermeisterin Elke Stadeler hob bei der Eröffnung des neuen Waldfriedhof hervor, dass man es in der Vorbereitung für diesen RuheForst mit Behörden zu tun gehabt habe, „die sonst nicht unserer Partner sind“. Mit dem neuen RuheForst wolle man nun dazu beitragen, dass das Thema Tod kein Tabu bleibt, sondern offen darüber geredet werde. Denn nichts sei so sicher wie der Tod, auch wenn es mancher nicht wahrhaben wolle. In der Natur seien säen und gehen ohnehin üblich. „Ein jegliches hat seine Zeit“, sei daher auf einem Stein auf der Andachtsstätte festgehalten, an dem künftig Trauernde ihrer Verstorbenen gedenken können.
Der RuheForst ist kein Konkurrent zu den anderen städtischen Friedhöfen
Im Übrigen sieht Bürgermeisterin Stadeler den neuen RuheForst nicht als Konkurrenz zum städtischen Waldfriedhof oder zum ebenfalls vorhandenen kirchlichen Friedhof. Vielmehr werde das Angebot verbreitert, wie es schon an vielen anderen Orten möglich sei. Auch bleibe das Gelände in städtischer Hand und werde vom Stadtforstbetrieb geführt.
Der neue RuheForst-Waldfriedhof ist ein gebettet in das Naturschutzgebiet Langer Dammwiesen am Herrensee. Zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten haben hier ein Refugium gefunden. Auf dem etwa 6 ha großen Friedhofsareal können nun Menschen, die sich zu einer RuheForst-Bestattung entschlossen haben, ihre letzte Ruhestätte auswählen. Die RuheBiotope, wie bei RuheForst die einzelnen Grabstätten genannt werden, unterscheiden sich hinsichtlich der Baumart, des Alters und der Dimension des Baumes. In einem RuheBiotop können einzelne Personen, Freunde oder andere im Leben verbundene Menschen beigesetzt werden.
Die Beisetzung in einem der RuheBiotope ist frei von Zwängen und richtet sich nach dem Willen des Verstorbenen oder dessen Angehörigen. Das Recht auf die Nutzung eines RuheBiotops besteht in Strausberg nun bis zum Jahr 2109. Der RuheForst Strausberg ist der dritte vor den Toren Berlins und liegt am Rande der Märkischen Schweiz, deren abwechslungsreiche Wald- und Seengebiete das Bild der Landschaft prägen. Aufgrund seiner Schönheit und Vielfalt gilt das Umland der „grünen Stadt am See“ auch als reizvolles Erholungsgebiet.
Weitere Informationen zum RuheForst Strausberg finden Sie hier: www.ruheforst-strausberg.de