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      Neuer „RuheForst Schloss Berleburg“ eingesegnet

      Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein sieht in RuheForst „ein Zeichen der Zeit”

      „Der Nebel des regnerischen Vormittags stand noch zwischen den Bäumen. Die Vögel zwitscherten bereits wieder und das Licht, das durch die Wipfel des Mischwaldes am Burgfeld auf den Waldboden fiel, war ein ganz besonderes. Die Stimmung lag irgendwo zwischen einer vorhergehenden Traurigkeit und der wieder beginnenden Lebensfreude.” Mit diesem bewegenden Worten schildert einer der anwesenden Journalisten die Eröffnung des neuen „RuheForst Schloss Berleburg”  im Siegener Land. Die Stimmung sei wie gemacht gewesen für die Einweihung dieser Begräbnisstätte. Träger des Friedhofs ist die Stadt Bad Berleburg. Deren Bürgermeister Bernd Fuhrmann äußerte sich bei der Einweihungsfeier sehr zufrieden mit dem getroffenen Arrangement: „Es ist eine gut entwickelte Partnerschaft, zudem ist hier ein Kleinod entstanden”, erklärte er.

      Die beiden anderen Partner bei diesem Projekt sind neben der RuheForst GmbH die Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer als Waldbesitzer. Der Leiter der Rentkammer, Johannes Röhl, hob in seiner kurzen Ansprache das Besondere des gewählten Ortes hervor. „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen”, zitierte Röhl Martin Luther und betonte, dass das Burgfeld ganz bewusst für den RuheForst ausgewählt worden sei, weil es so nah an der Stadt liege. Und Pfarrerin Claudia Latzel-Binder von der evangelischen Kirchengemeinde Bad Berleburg freute sich, dass für den Begräbniswald von den Beteiligten ganz bewusst die Nähe zu den Kirchen gesucht worden sei und die christliche Symbolik ihren Platz im RuhrForst habe. Die Bedeutung der Anlage für die Kirche unterstrich nicht zuletzt auch die Anwesenheit von Stefan Berk, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein.

      Das Licht erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre

      Gustav  Prinz zu Sayn-Wittgenstein sah in seiner kurzen Ansprache in RuheForst ein Zeichen der Zeit. „Für viele Menschen meiner Generation ist das hier eine Alternative. Viele ziehen weg und können die Gräber ihrer Angehörigen nicht pflegen”, erklärte er. Neben Pragmatismus sei es allerdings auch die Lage dieses RuheForstes, die ihn auch als Waldbesitzer begeisterte: „Es ist das Licht, das hier morgens herein fällt, wenn man spazieren geht. Und hier herrscht eine ganz andere Stimmung als auf einem Friedhof.”  Es sei eben eine ganz besondere Atmosphäre.

      Für die RuheForst GmbH hob deren Geschäftsführer Jost Arnold hervor, „dass wir hier ein so schönes Stück Wald gefunden haben”. Darüber hinaus sei es längst nicht selbstverständlich, dass eine Stadt die Trägerschaft für eine Begräbnisstätte im Wald übernehme. Der Rentkammer bescheinigte Arnold eine „mutige Entscheidung”. Und dann fand Arnold nachdenkliche Worte: „Nichts ist so sicher wie die Tatsache, dass das Leben irgendwann zu Ende geht. Nur leider benehmen wir uns oft so, als wollten wir den Tod aus unserem Leben verbannen.”  Daher stehe RuheForst für eine „aufrichtige Alternative” zur klassischen Bestattung und setze in Zeiten zunehmender Feuerbestattungen auf ihren hohen Qualitätsstandard. Dazu gehöre, dass christlich orientierte Bestattungen für RuheForst einen hohen Stellenwert haben. Christliche Symbole seien daher fester Bestandteil des Konzepts.

      Seit der Kreis Siegen-Wittgenstein im Oktober vergangenen Jahres die Genehmigung für den RuheForst Schloss Berleburg erteilt hat, haben dort bereits mehrere Bestattungen stattgefunden. Auf die Zeitdauer von bis zu 99 Jahren können die Grabstellen nun erworben werden. Anders als bei pantheistischen Bewegungen oder Naturreligionen spricht man bei RuheForst nicht von einer Bestattung unter Bäumen, sondern von einer Beisetzung in einem RuheBiotop.

      Dies ist als Brückenschlag zur Vorstellung vom ewigen Leben gedacht. Außerdem gibt es bei RuheForst generell keine anonyme Bestattung. Zwar kann auf Namensschilder verzichtet werden, doch ist jeder Bestattungsplatz durch nummerierte Bäume exakt zuzuordnen und somit auch nach langer Zeit wieder auffindbar. Darüber hinaus können an jeder Grabstelle Plaketten mit dem Namen des Verstorbenen so wie dem Geburts- und dem Sterbedatum angebracht werden. An jedem Baum können bis zu zwölf Grabstätten liegen. Darüber hinaus können auch Familienbäume oder Bäume für sogenannte Freundschaftsbiotope ebenfalls mit bis zu zwölf Plätzen erworben werden.

      Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.ruheforst-schloss-berleburg.de

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