Einen Taufgottesdienst mit 13 Täuflingen gab es dort bislang noch nicht
Trotz des strömenden Regens kamen am 17. Juni mehr als 250 Gäste zum Andachtsplatz des Waldfriedhofs RuheForst Flensburger Förde / Glücksburg. Eingeladen hatten die Kirchengemeinden Glücksburg, Munkbrarup und Grundhof. Den Gottesdienst teilten sich drei Pastoren. Anschließend begab sich dann die gesamte Gemeinde an den Fuß des RuheForst-Friedhofs. Im Windschatten und ohne den Regen fand dann die Taufe von 13 Täuflingen aus der Region statt. Im kühlen Ostsee -Wasser der Flensburger Förde stehend tauften die drei Pastoren nebeneinander ihre neuen Gemeindemitglieder.
Dieses Bild werden die Anwesenden wohl ihr Leben lang nicht vergessen. Unschwer lässt sich die allgemeine Begeisterung der Eltern, der Angehörigen und Freunde der Familien sowie der übrigen Gemeindemitglieder vorstellen. Eine von dem außergewöhnlichen Ereignis ergriffene Besucherin fasste das bemerkenswerte Geschehen in der Feststellung zusammen: „Sehen Sie, hier schließt sich nun der Kreis. Mein Mann und ich haben hier schon ein RuheBiotop gekauft. Und nun wird hier unsere jüngste Enkelin getauft.”
Schon einmal hatte es einen solchen Gottesdienst auf dem RuheForst an der Flensburger Förde gegeben. Im zurückliegenden Jahr 2011, und zwar am 3. Juli, fand dort nicht nur ein Waldgottesdienst mit Aufnahme der Konfirmanden statt, sondern im Anschluss daran auch eine zweifache Taufe, natürlich ebenfalls, wie in diesem Jahr, mit Ostsee-Wasser. Auch damals waren die Witterungsbedingungen eher widrig, insbesondere wegen des vor einem Jahr vorherrschenden starken Windes.
Hier beginnt der Lebenskreis – und hier schließt er sich
Wo gibt es derartiges schon: Auf einer Urnen-Begräbnisstätte, auf einem Friedhof also, finden Kindstaufen statt. Und in diesem Jahr 2012 sogar mit 13 Täuflingen. Im vergangenen Jahr war dieser Taufgottesdienst noch ein Novum. In diesem Jahr schon nicht mehr. Daran lässt die relativ große Zahl der zur Taufe anwesenden Eltern mit ihren Täuflingen schließen. Mit diesen Taufen auf einem Friedhof wird der gesamte Lebenskreis erfasst, vom Anfang bis zu seinem Ende. Schöner und eindrucksvoller kann man den Kreislauf des Lebens sicher nicht darstellen und empfinden.
Die Trägerschaft des Waldfriedhofs RuheForst Flensburger Förde/Glücksburg hatte von Beginn an die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Glücksburg übernommen. Bei der Eröffnung des Friedhofs hatte Pastor Norbert Siemen den neuen RuheForst mit den Worten begrüßt: „In der unendlichen Schöpfung unseres Gottes geborgen bleiben und mitten in der Natur an den Anfang und das Ende erinnert werden”. Auch am 17. Juni diesen Jahres hat dieser schöne Satz nun wieder seine außergewöhnlich zutreffende Bestätigung gefunden.