01.02.2013 – FSC-Im Auftrag des Waldes

1. Februar 2013 – 

Verantwortungsvolle Waldwirtschaft im Forstrevier Waldalgesheim
Dieser Tage fand im Fortrevier Waldalgesheim, also in den Gemeindewäldern von Münster-Sarmsheim, Weiler und  Waldalgesheim, das sogenannte FSC-Audit statt. Überprüft wurde, ob die Standards der „verantwortungsvollen Waldwirtschaft“ umgesetzt werden. “ Ziel des FSC ist eine natürliche Waldgesellschaft, also eine intakte Lebensgemeinschaft aus Tieren und Pflanzen die äußeren Einflüssen, wie z.B. Sturm, Schnee oder Klimaveränderungen, trotzt.“, erklärt Förster Bernhard Naujack.
FSC (Forest Stewardship Council) wurde 1993 als Ergebnis der Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro gegründet. Heute ist er in 80 Ländern vertreten. Das Fortrevier Waldalgesheim ist bereits seit März 1999 FSC-zertifiziert.  Nach und nach wurden und werden die weltweit gültigen FSC-Standards  umgesetzt  und von externen Beobachtern in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Einheimische, standortgerechte Baumarten werden bevorzugt und eine natürliche Verjüngung des Waldes, unter anderem durch angepasste Wildbestände, gefördert. Auf Chemieeinsatz wird auf der kompletten Waldfläche verzichtet,  fünf Prozent der Fläche bleiben unbewirtschaftet und können sich ungestört entwickeln. Die Holzernte wird ausschließlich von Fachleuten durchgeführt, Privatleute (sogenannte Selbstwerber) benötigen einen „Motorsägenschein“. Externe Fachleute kartieren die Lebensräume bedrohter Tierarten. Zum Schutz dieser Lebensräume verbleibt sogenanntes Waldrestholz (Kronenholz, Blatt- und Nadelmaterial) und Biotop- und Totholz solange im Wald, bis es zu Humus geworden ist.
In diesem Zusammenhang steht auch eine aktuelle Entscheidung des Waldalgesheimer Gemeinderates: Die rund 400-jährige „Kaltwassereiche“ am Eingang des RuheForstes bleibt erhalten. Ein eigens in Auftrag gegebenes Gutachten sieht eine Gefahr für Waldbesucher durch ausladende, bruchgefährdete Äste. „ Wir haben einen Fachmann engagiert. Die Äste müssen gekappt werden, der Baum als solches bleibt als Biotop- bzw. Totholzbaum so lange wie möglich erhalten.“, erörtert Naujack die Vorgehensweise, “ Die Kaltwassereiche an dieser besonderen Stelle  hat Symbolkraft und wir sind sehr froh, dass der Gemeinderat die Entscheidung mitträgt.“
Verbraucher, die Produkte mit FSC-Label kaufen, leisten einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder. Weitere Informationen finden Sie unter www.fsc-deutschland.de.
Die Geschichte der Kaltwassereiche ist im aktuellen Heimatjahrbuch des Landkreises Mainz-Bingen und auf der Homepage des RuheForst Rheinhessen-Nahe unter www.ruheforst-rheinhessen-nahe.de unter dem Stichwort: „Gedanken zum RuheForst“ nachzulesen.